Energiestandards von Energiesparhäusern: Das Niedrigenergiehaus

Die Bezeichnung Niedrigenergiehaus wird sowohl für Neubauten als auch für besonders gut sanierte Altbauten verwendet. Mit diesem Energiestandard ist im Allgemeinen kein bestimmter Baustil gemeint, sondern vielmehr die Tatsache, dass das Haus so geplant bzw. saniert wurde, dass der Energieverbrauch so gering wie möglich ist. Ein Beispiel für Niedrigenergiehäuser sind die nach den KfW 40 / KfW 60 Energiestandards gebauten Häuser.

Den meisten Menschen sind Niedrigenergiehäuser jedoch mehr als Neubaukonzept und sogar als Fertighauskonzept geläufig, im Bereich der Sanierung von Häusern wird der Begriff weniger häufig in der Allgemeinheit verwendet.

Niedrigenergiehäuser zeichnen sich nicht durch außergewöhnliche Maßnahmen zum Energiesparen aus. Sie erfüllen meist lediglich die Bestimmungen der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung.

Derzeit gelten hier die Standards der Version von 2007. Ausschlaggebend für die Kategorisierung in ein Niedrigenergiehaus ist, ob die Höhe des Primärenergiebedarfs eingehalten wird. Der Primärenergiebedarf berechnet sich aus der Energie, die durch alle zur Verfügungen stehenden Energiequellen eines Hauses entsteht. Für ein Niedrigenergiehaus ist dieser Bedarf mit einem Wert zwischen 40 und 79 kW/h pro m² pro Jahr festgelegt worden.

Weiterhin ist bei einem Niedrigenergiehaus darauf zu achten, dass die festgeschriebenen Richtlinien für Niedrigenergiehäuser auch eingehalten werden. Dazu gehört der maximale Energieverbrauch, eine vorgeschriebene Dicke der Isolierung oder auch die Verglasung der Fenster. Wärmebrücken sollten vermieden werden und auch die Geschoss- und Kellerdecke sowie das Hausdach sollten eine gute Isolierung aufweisen. Generell sollte man in der Lage sein, mit einem Niedrigenergiehaus 30% des Energieaufwandes verglichen mit einem konventionellen Haus einzusparen. Die Maßnahmen hierfür sind sowohl in Neu- als auch in Altbauten einsetzbar.

Während es bei einem Neubau relativ problemlos möglich ist, ein Niedrigenergiehaus zu errichten, so bedarf es bei einem Altbau einiger Umbaumaßnahmen. Viele Hausbesitzer wissen gar nicht, dass sie zu viel Energie verbrauchen, ja teilweise die Energie sogar durch eine schlechte Isolierung verschwenden. Um dies festzustellen gibt es einige Testverfahren, die von Fachleuten durchgeführt werden können. Anhand der Ergebnisse können dann Vorschläge zum Umbau, z. B. durch den Einsatz von Solarstrom oder einem Wärmetauscher / Wärmepumpen unterbreitet werden.